Projektinhalte

Im Fokus des Life-Projektes steht das FFH-Gebiet „Bienener Altrhein, Millinger und Hurler Meer und Empeler Meer“. Dieses Gebiet wird vor allem durch den rund 160 ha einnehmenden FFH-Lebensraumtyp „Natürliche eutrophe Seen und Altarme“ geprägt, der damit in etwa 16% des NRW-weiten Bestandes ausmacht. Der Erhaltungszustand wird allerdings als ungünstig bis schlecht eingestuft. Der Schwerpunkt des Projektes liegt deshalb in der Förderung der Röhricht- und Schwimmblattpflanzen, deren Bestände Schlüsselfunktionen für die Qualität des Lebensraumtyps und damit einhergehend des Schutzgebietes darstellen.

Als wichtigste Maßnahme ist die Anpflanzung verschiedener Röhrichte vorgesehen. Besonders stark rückläufig sind seit einigen Jahren die Bestände der Rohrkolben. Als Ursache hierfür wurde in Voruntersuchungen des Naturschutzzentrums der Fraß der Nutria (Myocastor coypus) nachgewiesen. Aus der Literatur geht zudem hervor, dass sie auch Schwimmblattpflanzen nicht verschmäht. Die Nutria ist eine ursprünglich in Südamerika beheimatete Art, die bei uns als invasiv gilt. Ihr Fraß wirkt sich weiterhin negativ auf die Röhrichtentwicklung aus. Daher ist die dauerhafte Beseitigung der Nutria aus dem Schutzgebiet für den Erfolg des Projektes von zentraler Bedeutung. In einigen Röhrichtstandorten breiten sich zudem Weidengebüsche aus. Um der Verdrängung entgegenzuwirken und wieder ausreichend Raum für die Röhrichtvegetation zu sichern, sollen diese gerodet werden. Damit das Röhricht keimen kann, sind vor allem im Spätsommer offene Schlammflächen erforderlich. Diese gab es in den vergangenen Jahren zu selten. Als eine Maßnahme im Projekt ist daher auch eine jahreszeitlich bedingte Anpassung des Wasserstands des Bienener Altrheins vorgesehen.